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CXCIII.

1346, Juli 21. Münsterberg.

Derselbe verpfändet die Stadt Frankenstein mit ihrem Weichbilde und das Kloster Kamenz an Heinrich von Haugwitz.

Wir hercog Niclaus von gotes gnaden eyn furste von Slezien, herre ze Monsterberg tun kunt allen, die disen brieff ansehen, das wir uns mit gutem willen und mit bedochtem mute und mit rate unsir getrewen manne und ouch unsir burger ze Munstirberg haben mit herrn Heinrich von Hugowicz, unserm lieben und getrewin, fruntlich und lieplich berichtet und ent­scheyden umbe alle sache und umbe allen broech, der czwischin uns beyderseit ist gewest, und mit namen umbe alle schult, di wir em sein schuldig gewest, beide von unsirs vaters wegen und ouch von unser wegin, welchirlei die sie, von gereitem gelde, von pherden, von schaden, von versaczunge, von pfantlozunge, wie sie herkommen sey, dorumbe her uns moechte han gemanet bis an desem hewtigen tag, alzo das wir im, hern Heinrich, und allen seinen erben han versaczt unser stat Frankenstein mit irem wiebilde und alle die man, die dor in gehoren, das clostir Camencz mit allem dem gute, das dorczu gehoret, und im selben wiebilde gelegen ist, und das hofegerichte doselbist mit allir herschafft, mit allen rechten und mit namen, mit alle dem nuczcze, der von der stat Frankinstein und dem wiebilde bekomen mag, als wirs gehabit habin slechticlichen, nichtis usczunemen vor tusunt marg Polanischer czal Progischer pfenninge von Unsir Frawentag Wurczeweie, der nehist kumpt, ubir czwey gancze iar, und geloben dorczu czegebin sechczig marg groschen hern Heinrich und seinen kinden, das si die stat und das wiebilde gehalten mugen. Dieselbin sechczig mark sullen sie uff schaden gewynnen uff den firden pfennyng, also das ir achczig werden, die sullen sy uff das selbe pfant slon czu dem houbtgute. Wer abir, das wir in der cziet der saczunge hern Heinrich und seinen kinden icht geldis gebin, vil odir wenyng, odir ab en von anevellen eynis gutis, das do ledig wurde, icht gevile, ob se is vorkufen odir selbir wolden behaldin für also viel geldis, als das gut wert wer, odir ab en von totslegin, die er und seine kint selbir richten wolden, icht gevile, wenne si dem lant­richter czehen marg on eyn lot dovon gebin, das sollen se uns zemale abslon. Wer ouch, ab wir in dem ersten iar di stat Frankinsteyn mit dem wiebilde nicht enloesten, so sullen sie, her Heinrich und seine kint das vorgenant gelt, tasunt marg und achczig marg, on als vil ob in des icht gevile, als hi vuorgeschrebin stet, gewynnen uff schaden uff den firden pfennyng, und sullen abir beyd schaden und houptgut und ouch achczig mark, di wir in zu der kost geben sullen in dem andern iare uff das vorgenante pfant slohen. Wer ouch, ab wir diselbe stat Frankinsteyn mit dem wiebilde in dem andern iare nicht inlosten, so sol der vorgenante Heinrich und seine kint die stat mit dem wiebilde vorkaufen odir verseczen umb di tusunt marg und umb allen schaden, der doruf get, als do vorgeschribin stet, und ouch, umb czwir achczig marg, di von dem kostgelde zwey iar dorczu geslagen sint, wo odir weme sie muegen, do alleine di man des wiebildes nicht von genidirt werden; doch in solchem underscheid, das her Heinrich und seine kint, wenn die stat mit dem wiebilde verkauft wirt, ir gelt, tusunt marg und zwir achczig marg und ouch den schaden, der uff di tusunt marg gegangen ist, davon nemen sullen. Und was denne uberig ist, das sol uns werden und gevallen. Ouch geloben wir herzog Niclos vorgenanter on argelist, das wir den odir di, den die vorgenante stat mit irem wiebilde von hern Heinrich und seinen kinden verkauft wirt oder versaczt, nicht hindern sullen mit keyner an­sprocht. Gegeben zu Munstirberg an santh Marien Magdalenen obund noch gotes geburth, tusunt iar drewehundert iar in dem sechs und fierczigsten iar undir unsirm grossem ingesiegil.

Abgedruckt im Cod. dipl. Morav. VII., 492 aus der Originalpfandurkunde der Stadt Frankenstein (1348, Nov. 14) im Wiener Staatsarchive.


Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 10, Urkunden des Kloster Kamenz. Hrsg von Dr Paul Pfotenhauer, Breslau 1881.



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